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KindEssenz - Worauf es in der frühen Kindheit wirklich ankommt | Ein Angebot der Kinderarztpraxis Dres. med. Anna & Mathias Pirker | Interlaken

Stillen

Viel mehr als nur Ernährung

Für Neugeborene und kleine Säuglinge ist Muttermilch die optimale Ernährung. Angepasst an die Bedürfnisse der Säuglinge liefert sie genügend Kalorien, Spurenelemente, Vitamine und sogar Abwehrstoffe, welche die Kleinen vor Infektionen schützen. Stillen reduziert das Allergierisiko und senkt auch das Risiko für spätere Volkserkrankungen und für mütterlichen Brustkrebs.

Dennoch machen wir die Erfahrung, dass viele Frauen früh, viele sogar vor dem 4. Monat abstillen. Dabei ist Stillen kostenlos, die Muttermilch stets ohne grossen Aufwand in der richtigen Menge und der richtigen Temperatur vorhanden und hat die bereits oben erwähnten Vorteile. Einer der häufigsten Gründe, weshalb Frauen trotz Stillwunsch abstillen, ist die Annahme, dass sie zu wenig Milch haben. Oft schliessen Frauen aus den abgepumpten Milchmengen auf die vom Säugling getrunkene Menge. Andere wiederum wiegen ihr Kind vor und nach der Mahlzeit und errechnen aus der Gewichtsdifferenz die Milchmenge. Doch sowohl die durch Abpumpen gewonnene Milch wie auch das einmalige Stillgewicht kann nicht in Relation zur effektiv getrunkenen Milchmenge gesetzt werden. Vielmehr helfen uns im Alltag die Gewichtsdokumentation über einen Zeitraum von einer bis wenigen Wochen. Nimmt der Säugling adäquat zu, kann von einer ausreichenden Milchmenge ausgegangen werden.

  • Diese Situationen sind ebenfalls keine Zeichen von zu wenig Milch:
  • Das Kind nimmt nach dem Stillen die Flasche.
  • Das Kind weint nach dem Stillen.
  • Die Brust ist plötzlich weich.
  • Es fliesst weniger Milch aus der Gegenseite aus beim Stillen.

Abpumpen muss gelernt sein. Ganz selten widerspiegelt die abgepumpte Milch die vom Säugling getrunkene Menge. Säuglinge sind effektiver im Entleeren der Brust als jede Milchpumpe, die es auf dem Markt zu finden gibt. Beim Abpumpen muss die Frau entspannt sein, damit ein Milchspendereflex ausgelöst wird und die Milch fliessen kann. Gelingt das Abpumpen von Milch nicht bei den ersten Malen oder wird in den ersten Wochen nur sehr wenig Milch gewonnen, bedeutet dies nicht automatisch, dass zu wenig Milch vorhanden ist. Tipps zum Auslösen des Milchspendereflexes sind zum Beispiel das Betrachten von Fotos des Kindes, das Einhalten einer genügenden Trinkmenge, die Applikation von Wärme und Massage vor dem Pumpen sowie in einer ruhigen und warmen Umgebung abzupumpen. Eine Doppelpumpe erleichtert die Gewinnung von Milch und ist einer Einzelpumpe überlegen.

Stillgewichte stiften Verwirrung. Das sporadische Wiegen des Kindes gibt keine Auskunft darüber, wieviel das Kind effektiv trinkt. Denn ein gestilltes Kind nimmt pro Mahlzeit unterschiedliche Mengen zu sich und so sind falsche Annahmen nicht selten. Gestillte Kinder trinken in der Regel pro Mahlzeit weniger grosse Milchmengen als Flaschenkinder, trinken aber häufiger.

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